Gesundheit im Goldenen Schnitt I: Fibonacci

Leonardo-Fibonacci

aus: „Gesundheit im Goldenen Schnitt – von Mona Lisa bis Matrix Rhythmus“

Das Ideal des goldenen Schnittes

Der goldene Schnitt gilt als Inbegriff der Idealproportion und der Ästhetik und die Fibonacci-Folge gewissermaßen als dessen mathematischer Zwillingsbruder. Beide sind geläufig aus Kunst und Architektur. Beide Phänomene begegnen uns auch wiederholt in der Natur, weshalb nachfolgend der Versuch unternommen wird, deren Bezug zum Menschen herzustellen. Dies insbesondere in Bereichen, in denen wir Einfluss nehmen können, um die Idealzustände des Goldenen Schnitts zu implizieren.

Wir gehen der Frage nach, ob ein Bezug zwischen dem goldenen Verhältnis und der Atmung hergestellt werden kann. Wir betrachten Ernährungskonzepte vor dem Hintergrund der idealen Verhältnismäßigkeit. Schließlich bietet die Bewegung zahlreiche Möglichkeiten goldenes Maß anzulegen. Das gilt sowohl für die Mikrobewegungen innerhalb unseres Organismus wie auch die Makrobewegung, die in der verschraubten Fortbewegung am augenscheinlichsten zur Wirkung kommt.

Goldener Schnitt und Fibonacci – was steckt dahinter?

Die Erwähnung des goldenen Schnittes in der Literatur reicht zurück bis in die griechische Antike. Seither gilt dieser als Inbegriff ästhetischer Proportionierung in der Kunst oder Architektur. Die Pyramiden von Gizeh, die Akropolis von Athen und die Mona Lisa von Leonardo da Vinci sind herausragende Meisterwerke. Der Vitruvianische Mensch von Leonardo und der Modulor von le Corbusier stellen einen direkten Bezug zum Körper des Menschen dar. Friedman und Cross gehen thematisch noch einen Schritt weiter auf den Menschen zu und betrachten das Thema Gesundheit vor dem Hintergrund des goldenen Schnitts aus verschiedenen Blickwinkeln.(1) In diesem Beitragszyklus werden Beispiele gezeigt.

Zunächst jedoch: Was ist der goldene Schnitt? Als goldener Schnitt oder göttliche Proportion wird das Teilungsverhältnis einer Strecke bzw. anderen Größe bezeichnet, bei dem das Verhältnis der Gesamtstrecke zur größeren Teilstrecke dem Verhältnis der größeren zur kleineren Teilstrecke gleich ist. Als mathematisches Symbol für diese Zahl wird meist der griechische Buchstabe Phi verwendet.

Abb. unten: die Formel des Goldenen Schnitts

Der in Pisa lebende Mathematiker Leonardo Fibonacci (1170-1240) beschrieb in seinem Werk „Liber Abaci“ ein Zahlenverhältnis, das sich der Zahl Phi bestmöglich annähert. In der Natur zeigt sich diese Zahlenfolge vielerorts – so etwa in der Zunahme von Population oder in der spiralförmigen Anordnung von Blättern.

Die sogenannte Fibonacci-Folge beginnt mit der Zahl 1, der jeweils darauffolgende Zahlenwert bildet sich aus der Summe der vorhergehenden Zahlen: 1+0=1 → 1+1=2 → 1+2=3 → 2+3=5 → 3+5=8 usw.

Diese Zahlenfolge steht im direkten Zusammenhang mit den Maßverhältnissen des Goldenen Schnittes: Je größer die Summe im Fibonacci-Verfahren wird, desto genauer nähert sich das Verhältnis der aufeinanderfolgenden Zahlen der „Goldenen Zahl“ Phi an: 1,618.

Abb. unten: die goldene Spirale

Diese natürlichen Proportionen werden auch von der Spiralform aufgenommen. Die Spirale als Sinnbild der Dynamik findet sich in der ebenmäßigen Form des Hurrikans, über den Wirbel des Wassers bis zum Schneckenhaus und der Sonnenblume. Beim Menschen wird die Spirale bereits in der Doppelhelix der DNS abgebildet. Und sie bildet Ihre Expression nach Außen als Grundlage einer gesunden Bewegung.

Im Bestreben nach absoluter Perfektion gilt es, sich ihr weitestgehend anzunähern. In den folgenden Beiträgen finden Sie einige Beispiele, wie die Berücksichtigung dieser Zahl eine gesunde Lebensweise unterstützen kann.

Weitere Beiträge zu diesem Thema:

Fortsetzung des Beitrags: Gesundheit im Goldenen Schnitt II: Atmen und Essen
siehe auch: Gesundheit im Goldenen Schnitt III: Rhythmik und Spiralbewegung
Der gesamte Beitrag (Teile 1-3) als PDF: Gesundheit im Golden Schnitt – von Mona Lisa bis Matrix Rhythmus

Legende

ad (1) Friedmann u. Cross konstatieren einen Bezug zwischen Atmung, Trinken, Ernährung, Bewegen, Schlaf, Körperhaltung, Training, Detox, Glücksempfinden, Anmut und Better-Aging und dem goldenen Schnitt.

Literatur

Bejan Adrian; Zane, Peder: Design in Nature: How the Constructal Law Governs Evolution in Biology, Physics, Technology, and Social Organizations. 2013.
Friedmann Robert; Cross, Matthew: Natures Secret Nutrient, 2018.
Meisner, Gary: The Golden Ratio: The Divine Beauty of Mathematics 2018.
Stewart, Ian: The Beauty of Numbers in Nature: Mathematical patterns and principles from the natural world, 2017.