Haarausfall – warum trifft es mich?
Stehen Sie am Morgen im Badezimmer und blicken mit Sorgenfalten auf Ihre Haarbürste?
Ein Haarausfall von 50-100 Haaren pro Tag sollte Sie nicht beunruhigen, das ist durchaus normal. Dieser Verlust kann ansteigen durch akuten Stress, einseitige Ernährung und Nährstoffmängel, aber auch als Folge von Erkrankungen und Operationen oder Bestrahlung, Umweltgiften, chronischer Entzündungen im Körper oder schnellem Gewichtsverlust.
Besonders bei älteren Menschen kann es zur unvollständigen Verwertung von Nahrungseiweisen, Fetten und Nährstoffen kommen. Zum einen mangelt es an der Zufuhr der Nährstoffe, aufgrund einer unausgewogenen Ernährung, zum anderen an deren Verwertung. Als Ursache können schlechtes Kauen oder Verdauungsstörungen (Gastritis, Leaky gut, Reizdarm etc.) ausgemacht werden.
Die Ursachen des Haarausfalls sind breitgefächtert. Ebenso vielfältig sind die Herangehensweisen, um gegenzusteuern, beispielsweise durch
— sorgfältige Auswahl schonender Haarpflegemittel und den Kopf lieber einmal zu wenig mit Shampoo waschen als zu häufig. Insbesondere second-best Shampoos nehmen dem Haar die schützende Fettschicht, welches es geschmeidig und glänzend hält. Auch die gebündelte Wärme des Föhns ist für das Haar durchaus belastend und sollte moderat eingesetzt werden.
— individuelles Coaching, um mit den Stressoren besser umgehen zu können oder belastende Rahmenbedingungen zu ändern.
— Ausleitung von Schwermetallen oder anderen Toxinen durch Infusionen oder Zeolithe, Capillarex und/oder Chlorella, je nach Intensität der Belastungen. Die Spezifikation der Belastung kann vorab im Labor analysiert werden.
— Ernährungsanpassung, um beispielsweise schleichende Entzündungen zu reduzieren, den Säure-Basen-Haushalt auszubalancieren oder das Mikrobiom aufzubauen.
— Mikronährstoffe: Gegebenenfalls kann zusätzliche eine Supplementierung beispielsweise mit Biotin, B-Vitaminen, den Aminosäuren L-Cystein und L-Methionin, Eisen (bei niedrigen Ferritinwerten) und Mineralstoffen (v.a. Zink) zur zusätzlichen Unterstützung beitragen. Der konkrete Bedarf kann sehr unterschiedlich sein und ist vorab zu prüfen.
Genetisch bedingte Alopezie
Nicht selten klagen Frauen mit Hypothyreose, also Schilddrüsenunterfunktion über Haarausfall. Eine Vielzahl von (Haaraus-) Fällen bei Männern wie auch bei Frauen wird zudem durch die sogenannte Androgenetische Alopezie (AGA) verursacht. Nach Aussage einiger Quellen soll AGA ursächlich sein, für ca. 90% aller Fälle von Haarausfall. In Anbetracht der zahlreichen anderen Ursachen scheint dieser Wert zu hoch gegriffen, schwerwiegend bleibt er dennoch.
Dieser langsam fortschreitende Haarausfall entwickelt sich bei den Geschlechtern unterschiedlich. Bei Männern beginnt AGA zumeist schleichend an den Geheimratsecken und kann letztlich zur Glatzenbildung führen. Bei Frauen hingegen kommt es zu einer Ausdünnung des Kopfhaars, verstärkt vor allem im Scheitelbereich. Die Kopfhaut wir zunehmend sichtbar.
Die Voraussetzungen zur Alopezie sind genetisch bedingt und lassen sich vom Betroffenen schlecht beeinflussen. Bereits die Bezeichnung weist bereits darauf hin, dass es sich bei dieser Form des Haarausfalls um ein Phänomen handelt, das hauptsächlich auf androgene, also männliche Hormone, zurückzuführen ist. Die Haarwurzeln entwickeln hierbei eine besondere Sensibilität gegenüber DHT (Dehydrotestosteron), das aus dem körpereigenen Hormon Testosteron stammt. DHT verkleinert dabei die Haarfollikel, die dadurch eingeschränkt produzieren. Haare werden dünner und Haare fallen aus.
Mikrozirkulation beeinflusst Haarwuchs
In den letzten Jahren wurde zudem festgestellt, dass die Alopezie mit einer verminderten Durchblutung der Kopfhaut einhergeht. Die gebremste Mikrozirkulation des Blutes führt zu einer Unterversorgung der Haarfollikel mit Sauerstoff- und Nährstoffen. Ein fortschreitendes dünner werden der Haare und Ausdünnung des Kopfhaars ist die Folge.
Carboxytherapie gegen Haarausfall
Gibt es sinnvolle Maßnahmen das Haar zu retten, die Alopezie zu auszubremsen?
Schulmedizinisch sind östrogenhaltige Medikamente das Mittel der Wahl, um Alopezie zumindest zu stoppen. Naturheilkundlich weist die Carboxytherapie gute Erfolge auf. Bei dieser Therapieform werden mittels sehr dünner Nadeln kleine Mengen medizinischen Kohlendioxids (CO2) in die Kopfhaut eingespritzt.
Es sind im Wesentlichen drei Effekte, weshalb sich die Carboxytherapie zur Behandlung von Alopezie ideal anbietet:
— aufgrund seiner gefäßbildenden (angiogenetischen) Eigenschaften wird die Bildung neuer Gefäßnetze angeregt. Somit wird die Durchblutung und somit die Versorgung der Kopfhaut verbessert.
— die gefäßerweiternde Wirkung (Vasodillatation) der Carboxytherapie, verbessert die Flutung des Gewebes mit Närhstoffen und optmiert somit die Versorgung der Zellen.
— schließlich stimuliert die Carboxytherapie den sogenannten Browns-Effekt. Hierbei handelt es sich um einen Stoffwechselprozesses, der den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt in den Geweben reguliert. Das Vorhandensein von CO2 in großen Mengen aktiviert die Zellen dazu, dieses Gas dem Gewebe zu entziehen und zugleich Sauerstoff zuzuführen. Diese intensivierte lokale Sauerstoffversorgung bewirkt eine deutliche Re-Vitalisierung der behandelten Kopfhaut.
Die Durchführung eines Carboxytherapie-Zyklus ist somit eine bewährte Maßnahme gegen die Alopezie, da sie die Mikrozirkulation stimuliert und die Kopfhaut revitalisiert. In der Regel dauern die Behandlungszyklen sechs bis acht Wochen, in wöchentlichen Sitzungen von nur wenigen Minuten.
Patienten vertragen diese Therapie sehr gut; die unmittelbar spürbaren Auswirkungen sind ein Spannungsgefühl und eine Rötung im behandelten Bereich, die in der Regel innerhalb einer Stunde verschwinden.
Carboxy: es gibt Unterschiede
Wie bei allen Behandlungen setzen wir in der equalance Naturheilpraxis auf Qualität: So verwenden wir Laparox® Medical CO2, ein reines medizinisches der Linde Healthcare. Als Gerät für die Carboxy-Therapie vertrauen wir auf die patentierte Technologie des CDT der Carbossi Terapia Italiana. Hiermit können sowohl die behandlungsrelevante CO2 – Menge wie auch dessen Fließgeschwindigkeit exakt dosiert werden. Darüber hinaus wird die Temperatur des Quellgases exakt überwacht. Diese Qualitätsstandards geben die Möglichkeit uns voll und ganz auf die Behandlung zu konzentrieren.
Zusammenfassend ist die Carboxytherapie eine natürliche, schonende und dabei effektive Methode, um die oben beschriebenen Effekte zu erzielen. Falls Sie Fragen zur Carboxytherapie im Zusammenhang mit Alopezie haben, so stehen wir ihnen in der equalance Naturheilpraxis gerne zur Verfügung.
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Literatur
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- Metwally Dina et al.: Comparative study for treatment of alopecia areata using carboxy therapy, intralesional corticosteroids, and a combination of both. Arch Dermatol Res. 2022 Mar;314(2):167-182. doi: 10.1007/s00403-021-02201-6. Epub 2021 Mar 19. PMID: 33742252 DOI: 10.1007/s00403-021-02201-6
Autor: Dr. Andreas Wies (HP), München 2022.